Da ich schon 30 Jahre am Börsengeschehen mitmische, mittlerweilen Pensionär bin und finanziell ausgesorgt habe, erlaube ich mir einen kurzen Einwurf. Hier wird meistens die Shortseite bevorzugt, wie man unschwer feststellen kann. Da sich hier v.A. Daytrader tummeln, oder solche die es gerne erfolgreich wären, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Es hat aber sicher auch relativ unerfahrene Trader hier, welche viel Lehrgeld bezahlen werden. In den ersten 5 bis 6 Jahren meines Börsenlebens, versuchte ich auch schlauer zu sein als der Markt und fand die Kurse meistens zu hoch um Long zu gehen oder es ging mir so etwas gegen den Strich, ganz "langweilig" in Aktien zu investieren, hoffte auf aufkommende, mögliche Krisen oder schwarzen Schwänen um short zu gehen. Ich habe nur so, mein, mir damals zur Verfügung stehendes Kapital, 3 mal an die Wand gefahren und dann eine einjährige Börsenauszeit und Denkpause genommen. Ich fand im April 2003 wieder den Mut, einzusteigen, aber langweilig und in kleinen Häppchen, Aktien zu kaufen und ein paar Monate später auch wenige long Open-End Optionsscheine (gut im Geld und keine Knock-outs) auf DAX & SP500 zum mittelfristigen liegenlassen. Ich realisierte später (zu früh) die Callgewinne und habe mein, in der Zwischenzeit angewachsenes Depot etwas zu früh vor der Finanzkrise abgesichert. Dennoch überstand ich die Finanzkrise relativ gut und na ja, den Tiefpunkt auch Häppchebweise regelmässig mit kleinen Investments (Aktien) verfehlt. ich erlaube mir darum aufgrund meiner langen Börsenerfahrung zu behaupten, dass ich die jetzige Stimmung an den Aktienmärkten noch lange nicht so euphorisch empfinde wie etwa im 1998 und noch lange nicht so überbewertet wie im 2000/2001. Wer Langfristcharts der Indizes anschaut, der weiss was dann kam.Es könnte wieder so kommen, doch Korrekturen von 10 bis 30 % gehören zwischendurch dazu und sind, wenn man vorsichtig investiert ist, kein Beinbruch. Ich sehe in den nächsten 2, evtl. 3 Jahren keinen dramatischen Einbruch der Märkte von grösser 50%, es sei denn Putin gewänne den Krieg in der Ukraine. Dann möchte ich keine europäischen Aktien mehr haben.Ich möchte auch den Neulingen hier mitgeben, kämpfe niemals gegen den dominanten Trend, Überlege nicht zu viel und vergiss das Risikomanagement nie,sichere dein Depot rechtzeitig ab Good Trade

@Ganymed: weise worte .. kann dir zu 90% zustimmen. hinsichtlich der geopolitik, zinspolitik usw. hat der ein oder andere eine andere meinung ... aber ja ... jeder muss das spiel spielen und umsetzen wie er meint.

war auch zu 90% long durch aktien etf usw. ausgerichtet (jetzt max. 50%) ... im bereich KO-Schein immer auf beiden seiten aktiv. derzeit mehr (bin ganz ehrlich) ... auch hinsichtlich depotabsicherung eher short gestimmt - bei der möglichen fallhöhe hoffentlich verständlich!

hinsichtlich ukraine (geopolitik) denke ich das die ukrainer nicht wirklich eine chance haben - warum wohl hält selbst scholz taurus zurück ... mal nachdenken!

anmerkung: da der krieg in der ukraine wohl nicht so läuft wie geplant ... kaufen die jpmorgähns und goldmänner wohl aus frust aktien und optionsscheine - verständlich mM ... da die bereits getätigten investitionen in der ukraine wohl auf längere zeit verloren gegangen sind (natürlich gedeckt von den notenbanken) privatpersonen werden in den markt reingelockt um den sack zuzumachen ... ausgleich der verluste durch umverteilung

ja, das ist traurig, aber wahr